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Der Strompreis: Welche Faktoren beeinflussen ihn?

Die Preise am europäischen Energiemarkt können zeitweise ziemlich schwanken. Auf lange Sicht fahren Kund:innen mit dynamischem Tarif dennoch günstiger. Vor allem, wenn sie die dahinterliegenden Effekte verstehen. Wir klären auf!

Die Strombörse: Produktion und Verbrauch im Einklang

Weil Strom im Gegensatz zu anderen Gütern nicht beliebig gespeichert werden kann, muss dieselbe Menge Energie produziert werden, die auch verbraucht wird. Die Preisbildung am Strommarkt ist also enorm wichtig, um Angebot und Nachfrage engzuführen und alles im Gleichgewicht zu halten. In unserem Fall handelt es sich bei der betreffenden Börse um den EPEX Spotmarkt für kurzfristig gehandelte Strommengen. Er ist die Referenz für die Großhandelspreise, nach denen wir unsere Energie einkaufen.

Das “Yin und Yang” aus Angebot und Nachfrage folgt dabei denselben Gesetzmäßigkeiten wie an jedem anderen Markt. Das heißt: Wenn die Energiepreise steigen, ist das Angebot gering, aber die Nachfrage hoch – und umgekehrt! Welche Aspekte zur Verringerung bzw. Erhöhung der einen oder anderen Seite beitragen, schauen wir uns nun genauer an. Dabei beginnen wir mit der nachgefragten Energiemenge.

Nachfrage

Temperaturen🌡️

Je kälter es ist, desto höher fällt der Energieverbrauch aus. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Anteil an elektrisch beheizten Häusern und Wohnungen ist in Deutschland zwar vergleichsweise gering, in der Summe kommt dennoch einiges zusammen. Zumal Gas in seiner Doppelrolle als Wärme- und Stromquelle so oder so den Marktpreis anhebt. Hinzu kommt, dass wir in kälteren Tagen dazu neigen, eher länger als kürzer unter wohlig warmem Duschwasser zu verweilen. Wasser, das mit Elektroboilern oder Durchlauferhitzern erwärmt wird, schlägt ordentlich zu Buche und steigert somit die Netzbeanspruchung.

Bietet ein Jahr hingegen bis in seine letzten Monate eher milde Temperaturen, bleibt auch die Nachfrage gering. Das ist einer der Gründe, weshalb der Börsenstrompreis im Oktober und November 2022 so tief wie lange nicht mehr verlaufen ist.

Großverbraucher 🏭

Nicht nur Privatpersonen, auch maschinelle Großverbraucher der Industrie beeinflussen die Nachfrage. Je nachdem, wie die wirtschaftlichen Bedarfsmengen steigen, steigt somit auch der Strompreis insgesamt. Der Zusammenhang wird verständlich, wenn man bedenkt, dass Kund:innen mit volldynamischem Tarif am frühen Morgen und späten Abend meist von den günstigsten Preisen des Tages profitieren. Auch am Wochenende sind die Preise in der Regel ein ganzes Stück kleiner, da viele Produktionsstätten und Arbeitsplätze mit gedrosselter Kapazität laufen oder ganz ruhen.

Angebot

Solar- und Windenergie ☀️💨

Das Beste an den Erneuerbaren ist neben ihrer Umweltfreundlichkeit, dass sie einfach am günstigsten sind. Die Grenzkosten, das sind die Kosten, die für die nächste produzierte Kilowattstunde aufgebracht werden müssen, betragen nämlich nahezu null. Die Sonne scheint schließlich von alleine und auch der Wind weht oder eben nicht. Bei hohem Anteil an Erneuerbaren im Netz sind die Preise deshalb insgesamt niedrig.  Gerade die Produktionsmengen von Windkraft können stark schwanken. Insbesondere im stürmischen Herbst und Winter. Tage, in denen ein regelrechter Überschuss die Marktkurve nach unten drückt, und Tage, an denen wegen plötzlicher Flaute der kWh-Preis in die Höhe schnellt, geben sich nicht selten die Klinke in die Hand. Gut also, wenn man als Kund:in mit dynamischem Tarif die Preise im Auge behält – oder in seiner Tibber App einfach Push-Nachrichten für besondere Hochs oder Tiefs aktiviert. Längere Kund:innen wissen auch – das saisonale Wechselspiel ist befristet. Im Frühling und Sommer kehren die Monate mit niedrigen Marktpreisen zurück und das Sparpotenzial von Tarifen wie unserem entfaltet sein volles Potenzial. Und mit smarten Automatisierungen wie Smart Charging ist es am Ende fast egal, ob die dunkle Jahreszeit sich von ihrer ungemütlichen Seite zeigt.

Fossile Energie 🛢️

Wie im letzten Abschnitt bereits angeklungen, ist die grüne Stromproduktion zum Teil wechselhaft. An sonnenarmen oder windstillen Tagen müssen Kraftwerke hinzugeschaltet werden, die höhere Grenzkosten haben. Auch weil wir in Deutschland bisher nicht genug Speichermöglichkeiten besitzen, kommt es so immer wieder zum kurz- oder langfristigen Einspeisen von Strom aus Atomkraft, Kohle oder Gas. Weil das letzte zur Deckung der Gesamtnachfrage benötigte Kraftwerk nach dem sogenannten Merit-Order-Prinzip den Preis für alle anderen Anbieter setzt, wird der Preis dabei insgesamt teurer. 

Wartung ⚙️

Die Elektrifizierung ist in Deutschland immer noch zu zentral geregelt. Die Abhängigkeiten von großen Kraftwerken oder Stromimporten, etwa aus Frankreich, sind durchaus kritisch. Denn Wartungsarbeiten oder marode Strukturen können schnell zu Versorgungsengpässen führen. Das hat sich 2022 etwa eindrucksvoll an Frankreichs Atomkraftwerken gezeigt, von denen mehr als die Hälfte wegen Korrosion oder ungenügender Kühlmöglichkeiten vom Netz genommen wurden. Ein dezentrales System, in dem auch Privatpersonen mit Solarzellen auf dem Dach problemlos Überschüsse ans Netz abführen könnten, würde diese Situation entspannen.

Investitionen💰

Ob Bezuschussungen für die Mobilitätswende, die Subventionierung von Wärmepumpen oder Hilfspakete für den Einbau von Solaranlagen – finanzielle Anreize, ob im privaten oder wirtschaftlichen Bereich, haben kurz- und langfristige Auswirkungen auf die Preisbildung. Als Ökostromanbieter begrüßen wir einen immer grüner werdenden Strommix, gleichzeitig müssen sich Verbraucher:innen wie Produzent:innen damit auf eine höhere Volatilität einstellen. Was mit einem dynamischen Tarif und smarten Analysetool wie wir sie bieten übrigens besonders leicht fällt!😎

Wie du am besten von der Dynamik profitierst

Tibber hilft dir, weniger Strom zu verbrauchen – und zwar indem wir dich zum aktuellen Börsenstrompreis abrechnen. In der Tibber App kannst du viel über deinen eigenen Verbrauch lernen und die Entwicklung der Preise mitverfolgen. Mit  Smart Meter hast du sogar Zugang zu unserem volldynamischen Tarif und kannst hohe Verbräuche gezielt in 15-Minuten-Fenster schieben, in denen viel grüner und günstiger Strom im Netz ist. Umweltfreundlicher Verbrauch und Sparen hängen damit noch enger zusammen. 

Doch nicht nur kurz-, vor allem langfristig entfaltest du immer mehr Sparpotenzial für dein Zuhause. Auch wenn du zeitweise etwas höhere Preise hast – die Ausschläge nach oben und unten gleichen sich im Jahresdurchschnitt in einer preiswerten Mitte aus. Probier es einfach aus! Du kannst in wenigen Minuten zu Tibber wechseln und deinen Stromvertrag bei uns innerhalb von zwei Wochen kündigen.

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