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James Wise: Tibber und die Zukunft des privaten Energiekonsums

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Strom aus der Steckdose ist für uns heute ebenso selbstverständlich wie unverzichtbar. Das macht die Tatsache, dass die Energiewirtschaft seit fast 100 Jahren keine wirklichen Innovationen erfahren hat, gelinde gesagt paradox. Mit zwei neuen erfahrenen Investoren an der Seite ist Tibber seinem Ziel, den Energiesektor zu revolutionieren, einen großen Schritt näher gekommen. James Wise, Partner bei Balderton Capital, schreibt über die Gründe, warum Balderton in Tibber investiert hat.

Heute (17.11.20) geben wir unser jüngstes Investment in Tibber bekannt, ein in den nordischen Ländern ansässiges Unternehmen für erneuerbare Energien, welches das Ziel hat, Kunden eine neue Art des Energieverbrauchs in ihrem Zuhause zu ermöglichen.

Der private Energiekonsum gehört zu den kritischsten Wirtschaftsbereichen der Welt. Er verschafft uns Zugang zu den grundlegenden Lebensnotwendigkeiten wie der Heizung und Kühlung, trägt jedoch gleichzeitig zu 20 % der westlichen Treibhausgasemissionen (THGs) bei. Außerdem macht er zwischen 11 % und 13,6 % der privaten Haushaltsausgaben aus, was gerade diejenigen am stärksten belastet, die es sich am wenigsten leisten können.

Zudem handelt es sich um einen Markt, der einen immensen Wandel durchmacht. Laut Goldman Sachs' jüngstem Carbonomics-Bericht wird 2021 das erste Jahr sein, in dem die Investitionen in erneuerbare Energien die Investitionen in Öl und Gas übertreffen werden. In vielen Ländern, darunter Großbritannien und die nordischen Länder, machen erneuerbare Energien bereits heute mehr als 50 % des gesamten Angebots aus.

Genauso wie sich die Dinge auf der Angebotsseite radikal ändern, ändert sich auch der Energieverbrauch der privaten Haushalte mit rasantem Tempo. Einfache, nicht-vernetzte Geräte, von der Glühbirne bis zum Heizkessel, werden durch intelligente Geräte ersetzt, die stets digital verbunden in hohem Maße konfigurierbar und Daten-gesteuert sind. Die Verbreitung dieser Geräte wird vorangetrieben durch das zunehmende Interesse an der Energie, die wir verbrauchen, sowohl im Hinblick auf die Auswirkungen auf unseren Planeten als auch auf unser Haushaltsbudget. Inmitten all dessen stehen wir an der Schwelle zu einer der größten Verschiebungen des privaten Energiekonsums innerhalb einer Generation, angetrieben durch Elektrofahrzeuge, welche die für unser Hauptverkehrsmittel benötigte Energie von den Tankstellen auf unsere heimischen Stromzähler verlagern. Sodass riesige mobile Batterie in unsere Einfahrt platziert werden.

Wie kann sich angesichts eines solchen Umbruchs jemand - geschweige denn ein Start-up - auf dem Markt zurechtfinden und genug Wert für seine Nutzer schaffen, um ein höchst erfolgreiches Unternehmen zu werden? Hier sind die vier Konzepte, die Tibber zusammen genommen zu einem der interessantesten Unternehmen machen, das wir in der Energiebranche bis dato gesehen haben. Außerdem erklären wir, wie genau wir in dieser Finanzierungsrunde zu dieser Überzeugung gekommen sind.

Tibber - Family - Back yard

1. Kenne deine Energie

Innovation kann von überall herkommen, aber bestimmte Erfahrungen und Kulturen verschaffen einen Vorsprung. Tibber wurde von Softwareingenieuren gegründet, die über jahrzehntelange Erfahrung in der Energieindustrie verfügen, und einer Vorsitzenden, die immer noch an der Spitze des Sektors arbeitet. Nach jahrelangem Beobachten des Status Quos , verfügten die Gründer Edgeir und Daniel, über das nötige  Wissen und die Überzeugung, dass jetzt die Zeit für Veränderungen gekommen war. Darüber hinaus begannen sie ihre Karriere in Norwegen und Schweden, Ländern, die sowohl beim Verbrauch erneuerbarer Energien durch die privaten Haushalte als auch bei der Einführung von Elektrofahrzeugen bereits weltweit führend sind.

Der Vorsprung beim Verständnis ihres Marktes und die Tatsache, dass sie sich in Ländern befinden, die bereits als Vorbild bei der Lösung einiger der Herausforderungen gelten, stattet das Tibber-Team mit jenem tiefen Wissen, Talent und Missionsgefühl aus, welches das Unternehmen durchdringt.

2. Die Natur schätzt Einfachheit, ist aber nicht einfach

Während der zwei Jahrzehnte, in denen wir in Consumer Software Unternehmen - von Revolut bis Citymapper - investiert haben, hatten die erfolgreichsten Unternehmen stets gemeinsam, dass sie in der Lage waren, komplexe Probleme und Vorgänge einfach zu gestalten. Das Ersetzen langwieriger Prozesse und unklarer Logiken durch ansprechendes Design ist das, was Tibber am besten kann. Indem es ihren Kunden ermöglicht, die Stromversorgung zu Hause mittels einer smarten App in weniger als 2 Minuten auf erneuerbare Energiequellen umzustellen.

Aber Tibber hat nicht nur die Benutzeroberfläche simplifiziert, sondern auch das Geschäftsmodell der Haushaltsenergie vereinfacht. Im Gegensatz zu traditionellen Stromversorgern versucht Tibber nicht, beim Verkauf von erneuerbarer Energie an den Endkunden durch aufgeschlagene Margen Gewinne zu erzielen. Der undurchsichtige Zwischenhändler entfällt komplett. Stattdessen gibt Tibber seinen Nutzern zu jedem Zeitpunkt den (Börsen-) Spotpreis für Energie weiter und verlangt lediglich eine Pauschalgebühr für den Zugang zu den anderen Dienstleistungen von Tibber.

Tibber macht es dem Verbraucher sehr einfach, auf erneuerbare Energien umzusteigen und die Energiepreise zu verstehen. Es ist jedoch das Ergebnis eines enormen technischen Aufwandes und harter Arbeit, durch das Komplexes plötzlich so einfach wird.

TibberIllustration

3. Was gemessen wird, wird gemanagt 

Wir wissen, wie viele Schritte wir heute gelaufen sind. Wir wissen, wie viele Minuten wir heute unser Smartphone benutzt haben. Wir wissen, wie viele Kalorien unser Joghurt hat und kennen die Anzahl der Follower auf unseren Social Media-Accounts.

Aber haben wir eine Ahnung, wie viel Energie wir verbrauchen? Oder wenn ja, was diese Zahl wirklich bedeutet?

Weil Tibber ein anderes Geschäftsmodell als fast alle anderen Anbieter hat, will es den Stromverbrauch seiner Kunden nicht verstecken. Sondern ihnen ermöglichen, jederzeit darüber Bescheid zu wissen, um dadurch ihren Konsum bewusst verändern zu können. Bei jedem Öffnen der Tibber App sieht man auf den ersten Blick, wie viel Energie im eigenen Zuhause verbraucht wird.

Diese Zahl allein verleiht schon mehr Handlungsfähigkeit, Tibber gibt seinen Nutzern aber auch die Möglichkeit, ihren Energieverbrauch zu vergleichen - mit dem ihrer Nachbarn, mit der Rechnung von letzter Woche, mit anderen eigenen Immobilien und mit den individuellen Stromverbrauchszielen. Das verleiht dem eigenen Verbrauch eine bis dato nicht dagewesene Einordnungsmöglichkeit. 

Sobald Menschen diese Zahlen zur Verfügung haben - und sie verstehen - sind sie bereit für Veränderung. Genau wie MyFitnessPal den Menschen erstmals Kontext über die Kalorien gibt, die sie zu sich nehmen, gibt Tibber seinen Nutzern ein tiefes Verständnis darüber, was in ihrem Zuhause vor sich geht. Und im Gegensatz zu MyFitnessPal kann es auch dabei helfen, das eigene Zuhause auf Diät zu setzen.

Durch die genaue Beobachtung der Energiepreise warnt Tibber seine Nutzer, wenn die Preise fallen oder steigen, z.B. bei starkem Wind oder wenig Sonne, sodass sie ihren Energieverbrauch zu Hause anpassen können.

Und durch Integration anderer smarter Geräte, von der intelligenten Glühbirne bis hin zum E.Auto, kann Tibber auch dazu beitragen, den Zeitpunkt des Energieverbrauchs auszugleichen und sowohl die eigene Stromrechnung als auch negative Einflüsse auf die Umwelt zu senken.

4. Eine magische Zahl

All das mag wie Magie erscheinen, aber in Wirklichkeit ist es das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit, Fehler, Wiederholungen und Anpassungen. Was jedoch wirklich magisch ist, ist Tibbers Weiterempfehlungsrate. In den vielen Jahren, in denen wir investieren, haben wir noch nie eine kostenpflichtige Endverbraucheranwendung mit einer solch hohen Weiterempfehlungsrate gesehen. In Anlehnung an Sarah Tavels ausgezeichnetes Konzept der “Hierarchy of Marketplaces" (dt.: Hierarchie der Märkte) ist die wichtigste Kennzahl, die jedes Unternehmen verfolgen sollte, die Zufriedenheit seiner Nutzer. Und wie könnte man diese besser quantifizieren, als durch die Weiterempfehlung des Service an Freunde, Familie und sogar Fremde auf der Straße? Dieses hervorragende Akquisitionsmodell hat es Tibber ermöglicht, auf über 100.000 Haushalte zu wachsen und dabei seinen Nutzern Geld und eine Menge CO2 zu sparen.

Die Unterstützung des globalen Übergangs zu erneuerbaren Energien, die Umstellung auf einen niedrigeren privaten Energieverbrauch und der Aufstieg des vernetzten Zuhause ist ein gewaltiges Unterfangen und wird sehr wahrscheinlich kein einfacher und unkomplizierter Weg sein.

Wir freuen uns darauf, Edgeir, Daniel, Monika und das gesamte Tibber-Team als Partner bei dieser Mission zu begleiten.

Den Originaltext in Englischer Sprache findest du hier.

Publiziert 20.11.2020
Johannes Dreyer
Storyteller
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