Smart Meter-Chaos – Wir räumen auf!
Verschickt mein Stromzähler Daten? Woran erkenne ich, ob ich bereits einen Smart Meter habe? Was genau ist das eigentlich und vor allem was nützt es mir, wenn ich einen habe? Wir haben uns das Ziel gesetzt, Smart Metering für jeden klar verständlich zu machen - Heute fangen wir ganz von vorne an.
In jedem Haushalt befindet sich ein eingebauter Stromzähler, der die Menge an elektrischer Energie, die ein Haushalt aus dem Netz zieht, in Kilowattstunden (kWh) misst. Auf diese Weise ermittelt der Stromzähler die Höhe des Haushalts-individuellen Stromverbrauchs.
In Deutschland gibt es zwei verschiedene Stromzähler-Typen und viele verschiedene Hersteller.
Die in Deutschlands Haushalten zu findenden Modelle sind der analoge und der digitale Zähler.
EU-weit gibt es die Richtlinie bis zum Ende des Jahres 2020 flächendeckend alle Stromzähler “smart zu machen”.
Was genau das heißt, und vor allem was das für den privaten Haushalt für Vor- oder Nachteile mit sich bringt, erklären wir weiter unten.
Erstmal ein paar Grundlagen, was können analoge und digitale Stromzähler und wie smart kann ein Stromzähler eigentlich werden:
Der analoge Zähler
Der analoge Stromzähler - als “Ferrariszähler” bekannt - ist ein mechanischer Zähler und ist immer noch der am weitesten verbreitete Stromzähler in Deutschland. Erkennen kannst du den quadratischen, kleinen Kasten an seiner Drehscheibe. Einmal jährlich kommt ein*e Ableser*in, um den Stand des Zählers abzulesen. Anhand dieses Wertes wird deine jährliche Stromrechnung erstellt und dein Verbrauch für das nächste Jahr geschätzt. Daher kommen dann auch die Rück- oder Nachzahlungen, je nachdem ob du mehr oder weniger als die Schätzung verbraucht hast.
Standardmäßig werden dann evtl. neue monatliche Abschlagszahlungen vereinbart. Am Ende des Folgejahres wird wieder abgerechnet und die Gesamtsumme gegen die gezahlten Abschlagszahlungen verrechnet und so weiter.
Der digitale Zähler
Der digitale Zähler macht im Prinzip genau das Gleiche wie der analoge Ferraris-Zähler, nämlich deinen Stromverbrauch zu zählen. Allerdings gibt es hier ein digitales Display und vor allem die Möglichkeit, Daten digital zur Verfügung zu stellen. Im Fachjargon werden diese Zähler heute „moderne Messeinrichtung“ genannt. Digitale Zähler können den Verbrauch live anzeigen und speichern lokal 24 Monate lang historische Daten. Diese Werte können nur mit einer verschlüsselten PIN abgerufen werden, die man etwas umständlich eingeben muss (siehe hier). Somit zählt der digitale Zähler genau wie der analoge erstmal “nur” kWh mit dem Vorteil, diese auch digital anzeigen zu können. Der Mythos, digitale Zähler würden Daten versenden, ist also falsch. Wer seine Daten intelligenter nutzen möchte, kann diese aber durch eine kleine Hardware selbst smart auslesen. Dazu mehr im weiteren Verlauf.
Der Smart Meter (intelligentes Messsystem)
Der digitale Zähler ist also nicht von alleine “smart”. Um das zu werden, braucht er zwei Dinge: Erstens ein Kommunikationselement, das die Daten auslesen und senden kann und zweitens einen Service, der die empfangenen Daten visualisieren und idealerweise mit diesen auch Geräte steuern kann. Letzteres bietet dir Tibber. In der App siehst du Analysen deines Stromverbrauchs leicht verständlich dargestellt und kannst zum Beispiel deine Heizung, deine Beleuchtung oder das Laden deines Elektroautos steuern lassen.
In Deutschland soll der digitale Zähler in Zukunft durch das sogenannten Smart Meter-Gateway (das oben beschriebene Kommunikationselement) kommunizieren. Das Ganze zusammen (digitaler Zähler und Gateway) nennt man dann “Smart Meter”.
Dieser Kommunikationsweg durch das Smart Meter-Gateway hat sehr hohe Sicherheitsstandards – weit höher als in anderen europäischen Ländern. Dadurch entstehen hohe dreistellige Kosten für Anschaffung und Installation, die von den Verbraucher:innen getragen werden sollen. Daher gibt es aktuell noch Diskussionen ob dieses SetUp wirklich für alle Anwendungsformen notwendig ist. Per Gesetz ist sie nur für Verbraucher:innen mit einem Jahresverbrauch von über 10.000 kWh vorgesehen – später auch für Einrichtungen mit Jahresverbrauch von über 6000 kWh. Als Vergleichswert: Deutsche Haushalte verbrauchen im Schnitt 2000-3000 kWh.
Für Haushalte unter 6000 kWh sind Smart Meter nur verpflichtend vorgesehen, wenn man ein Elektroauto oder eine Solaranlage zu Hause hat. Jeder, der Strom bezieht und möchte, kann den eigenen Stromzähler aber gegen einen Smart Meter austauschen lassen.
Was nutzt mir ein intelligentes Messsystem zu Hause?
• Transparenz und Strom sparen: Der Stromverbrauch lässt sich durch Smart Meter ohne Schätzung nachvollziehen. Das bedeutet, es gibt keine bösen Überraschungen am Ende des Jahres mehr. Außerdem lassen sich leicht und vor allem datenbasiert Stromfresser oder stromfressende Angewohnheiten im Haushalt ausfindig machen und abstellen oder austauschen. So kann man ohne viel Aufwand den eigenen Verbrauch und damit die Kosten senken.
• Grundlage für flexible Stromtarife und automatisierte Steuerung: Smart Meter bilden die Grundlage für Stromtarife, die sich an den tatsächlichen Einkaufspreisen für Strom orientieren (mehr zum Strompreis). Das bedeutet, dass der kWh-Preis sinkt und dass größere Strommengen, wie sie beim Laden eines Elektroautos, oder bei einer Wärmepumpe entstehen, in die Zeiten geschoben werden können, die besonders günstig sind.
• Ein Gerät für Strom, Gas, Wasser und Wärme: Smart Meter-Gateways können Gas-, Wasser- und/oder Wärmeverbrauch verarbeiten. Diese Lösung schafft Übersichtlichkeit und senkt die Kosten.
• Notwendig für eine erfolgreiche Energiewende, von der alle profitieren können: Smart Meter helfen Stromerzeugung und Strombedarf besser aufeinander abzustimmen. Dies führt zu einer besseren Netzauslastung und infolgedessen auch zu geringeren Netzentgelten für Stromkunden. Ganz besonders relevant wird es z. B. wenn man flächendeckend Elektroautos möglichst schnell aufladen will. Dann kann der Strombedarf sehr plötzlich enorm steigen, worüber die Netzbetreiber dank Smart Meter live informiert sind und reagieren können.
Somit zählt: Ein Smart Meter ist für all diejenigen interessant, die größere Strommengen z. B. durch Elektroautos, Wärmepumpen oder ähnliches verbrauchen, genauer über ihren Stromverbrauch Bescheid wissen oder von besonders günstigen kWh-Preisen profitieren möchten. Prinzipiell kann jede Person ein Smart Meter einbauen lassen. Ob sich die Anschaffung und Installation finanziell lohnt, muss jede:r für sich selbst berechnen, denn die Kosten tragen in Deutschland die Verbraucher:innen selbst. Der zuständige Messstellenbetreiber ist an eine staatliche Preisobergrenze für Einbau und Betrieb gebunden. Diese wird je nach Jahresverbrauch gestaffelt und liegt zwischen 23 und 60 Euro pro Jahr. Preise mit weiteren wettbewerblichen Messstellenbetreibern müssen individuell ausgehandelt werden und sind an keine Obergrenze gebunden. Eine genauere Übersicht zu den Kosten und Rahmenbedingungen hast findest du hier.
Wir arbeiten mit verschiedenen Messstellenbetreibern zusammen, um den Einbau von Smart Metern bundesweit zu beschleunigen. Wenn du rausfinden möchtest, ob der Einbau in deiner Region möglich ist, nutze das interaktive Tool unten auf dieser Seite.
Solltest du weitere Fragen rund um's Thema haben, kannst du uns auch eine E-Mail schreiben an: hello@tibber.com
Dein Stromzähler & Tibber
Du benötigst weder einen Smart Meter, noch einen digitalen Zähler, um Tibber Kunde/Kundin zu sein. Was genau dir dein Zähler für Tibber Vorteile ermöglicht findest du hier:
Analoge Zähler & Tibber
Als Tibber Kunde/Kundin mit einem analogen Stromzähler, bekommst du einen Tarif mit einem monatlichen kWh-Preis für den grünen Tibber Strom und natürlich die Tibber App. Der Preis verändert sich monatlich mit dem durchschnittlichen Strompreis an der Börse. Dieser wird günstiger sein, als die meisten anderen Anbieter, da wir dir die Stromkosten (mit Steuern und Abgaben) zum Einkaufspreis weiter geben und flexibler an der Börse einkaufen können (eine detaillierte Erklärung findest du hier). Solltest du nicht mehr bei uns Kunde/Kundin sein wollen, kannst du natürlich jederzeit kündigen und zu einem herkömmlichen Anbieter wechseln.
Wenn du einen genaueren Überblick über deinen Verbrauch haben möchtest, kannst du deinen Zählerstand selbst ablesen, und in die Tibber-App eintragen. So hast du keine bösen Überraschungen am Ende des Jahres. Wenn du das nicht möchtest oder mal vergisst, machen wir es einfach wie alle anderen und schätzen deinen Verbrauch. Für die jährliche Ablesung wird wie gewohnt jemand bei dir vorbeikommen und den finalen Zählerstand ablesen.
Digitale Zähler & Tibber
Du hast die gleichen Vorteile und Features wie beim analogen Zähler mit einem weiteren Vorteil: Mit einer zusätzlichen Hardware, unserem Strom-Tracker Pulse, den du selbst an deinen Zähler anbringen kannst und der die Daten in Echtzeit ausliest, hast du die Möglichkeit, viele Vorteile eines intelligenten Messsystems zu nutzen. Doch Achtung: Der Pulse ersetzt nicht die gesetzlich vorgeschriebenen “echten” Smart Meter, für alle, die verpflichtet sind ein, solches einzubauen.
Smart Meter (digitaler Zähler und Smart Meter Gateway) & Tibber
Du kannst deine eigenen Live-Daten nutzen, um die maximale Transparenz und Analysen deines Stromverbrauchs zu erhalten. Dadurch werden auch Tibber Tarife mit sich stündlich verändernden Preisen und eine der beliebtesten Funktionen bei Tibber - das SmartCharging - möglich. Außerdem kannst du z. B. deine Solaranlagen verbinden und dir deinen Stromverbrauch aufschlüsseln lassen. Sowohl die Nutzung deiner eigenen Energie, als auch den Verbrauch von Fremdstrom aus dem Netz lassen sich über Tibber nachverfolgen. Mehr zum Thema.
Wie sieht's aus mit dem Thema Datenschutz?
Wie bei jeder Form der digitalen Kommunikation müssen auch bei Smart Metern die höchsten Sicherheitsanforderungen gelten. Fragen zur Privatsphäre und Datenschutz im beschriebenen Zusammenhang werden berechtigterweise von Verbrauchern gestellt. Es ist daher nur selbstverständlich, dass neben der Sicherheit der Smart Meter Gateways (als Kommunikationslement) durch die Hersteller natürlich auch politische Rahmenbedingungen gesetzt wurden, um Datenmissbrauch zu unterbinden.
Einerseits, ist die Verarbeitung personenbezogener Daten in Europa ganzheitlich geregelt. Die Datenschutzgrundverordnung regelt die Verarbeitung von personenbezogenen Daten und schafft entsprechend Standards.
Andererseits, existiert auch auf nationaler Ebene in Deutschland ein entsprechendes Regelwerk. Gesetzliche Grundlage für den Einsatz von intelligenten Messsystemen ist das Messstellenbetriebsgesetz. Es beinhaltet genaue Regelungen zur datenschutzkonformen, anonymisierten sowie pseudonymisierten Ausgestaltung von Smart Metering. Diese strengen Vorgaben sind darauf ausgelegt, datenschutzrechtliche Risiken im Rahmen von Smart Metering auszuschließen.
Worauf wartest du noch?
Mit unserem Stromvertrag erhältst du Zugang zur innovativsten Strom-App in Deutschland. Du zahlst nur den Einkaufspreis für den verbrauchten Strom, Netz- und Messstellengebühren und 5,99 € Tibber Gebühr pro Monat. Es gibt keine Mindestvertragslaufzeit und du kannst jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen kündigen.