Wer steckt hinter Zaptec?
Die Zaptec-Integration ist seit geraumer Zeit in der Tibber App zu finden und im Tibber Store kannst du mit wenigen Klicks deine eigene Zaptec Go ordern – eine preisgekrönte, in Norwegen hergestellte Ladebox. Grund genug für uns, mal ein Gespräch mit dem CEO von Zaptec, Kurt Østrem, zu führen, um einen Einblick in das Unternehmen aus Stavanger zu bekommen.
Angefangen hat es mit Renault
Die Anfängen von Zaptec - vor etwa 12 Jahren - bestehen in einer Reihe verschiedener Projekte mit der französischen Automarke Renault. Als Renault sein erstes Elektroauto in Norwegen auf den Markt brachte, wurde Zaptec gebeten, Technologien und Benutzerlösungen für das Aufladen von Elektroautos zu entwickeln.
Heute hat sich das Unternehmen längst vom Renault Zoe emanzipiert und bietet Ladeoptionen für alle gängigen Marken. Bis dato wurden mehr als 150.000 Ladegeräte installiert. Zaptec beschäftigt derzeit etwa 160 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz in Stavanger, Norwegen. CEO Kurt Østrem verrät, dass weit mehr als die Hälfte des Umsatzes außerhalb Norwegens erzielt wird - es handelt sich also um ein sehr schnell wachsendes Unternehmen.
Mit der im April 2021 auf den Markt gebrachten Zaptec Go-Ladebox zielt das Unternehmen auf Einfamilienhäuser und damit vornehmlich den Markt für Heimladegeräte ab.
- "Zaptec Go hat bereits mehrere Preise gewonnen, sowohl für seine Funktionalität als auch das Design. Wir freuen uns sehr, dass unsere Produktentwicklungsphilosophie sowohl von Fachleuten als auch von Endverbrauchern anerkannt wird", sagt der CEO des Unternehmens.
Made in Norway
Nicht nur der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich an Norwegens schöner Westküste. Die Ladegeräte selbst werden bei Westcontrol in Tau hergestellt - eine zwanzigminütige Fahrt von Stavanger entfernt. Zaptec will als Unternehmen zu einer besseren Umwelt beitragen und hält die Wege daher kurz.
- "Wir verbinden die Mobilitätswende mit einem ebenso grünen Job. So treiben wir die Elektrifizierung des Transportsektors voran und können gleichzeitig ein rentables Unternehmen mit interessanten Arbeitsplätzen aufbauen", sagt Kurt.
Westcontrol beschäftigt rund 220 Mitarbeiter. Im Jahr 2021 investiert das Unternehmen 100 Millionen NOK (ca. 8.661.200 €) in neue Gebäude und Produktionslinien.
- "Da Zaptec beständig wächst, wird es notwendig sein, die Ladegeräte an mehreren Standorten zu produzieren, die dann am rentabelsten sind, wenn die Entfernung zwischen Kunden und Produktion minimiert werden kann" fügt er hinzu.
Zaptec hat deshalb auch mit der Produktion von Ladeboxen bei Sanmina in Deutschland begonnen.
Gemeinsam für elektrifiziertes Europa
Kurt ist der Meinung, dass der Markt für Ladestationen weltweit so groß ist, dass mehrere Akteure nebeneinander bestehen können, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden: "Es ist großartig, dass es mehrere gute Wettbewerber gibt und dass sich immer mehr Menschen für die Elektrifizierung Europas einsetzen."
Zaptec arbeitet daran, die beste Technologie für das Aufladen in Wohngenossenschaften und Einfamilienhäusern zu entwickeln. Wobei der Schwerpunkt auf der Wertschöpfung für Endkunden und Partner liegt. Deshalb arbeitet man beständig an digitalen Lösungen und einer Optimierung des Benutzererlebnisses - es geht um viel mehr als "nur" eine Ladestation.
Zaptec + Tibber
Bevor er 2022 zu Zaptec kam, war Kurt derjenige, der den Norwegern Tesla vorstellte. Während seiner zehnjährigen Tätigkeit für das Unternehmen berichtete er als Regionalmanager der nordischen Märkte direkt an Elon Musk.
- "Die Tatsache, dass Zaptec und Tibber miteinander ins Gespräch gekommen sind und sich für eine enge Zusammenarbeit entschlossen haben, ist etwas, das sowohl von meiner Seite als auch von Zaptec lange gewünscht wurde. Zuvor hatte Zaptec kein Produkt für Privatpersonen mit Einfamilienhäusern, was einer der Schwerpunkte von Tibber war. Mit Zaptec Go ist nun der Zeitpunkt gekommen, in dem sich beide Parteien perfekt ergänzen.
Dienstleistungen der Zukunft
Zaptec hält sich in Bezug auf zukünftige Produkte bedeckt. Dennoch kann das Unternehmen verraten, dass es sich stark auf die Verbesserung bestehender Dienste konzentrieren wird: "Zaptec wird neue APIs und Schnittstellen für Tibber entwickeln. Dabei kann es sich um optimiertes Energiemanagement, ein preissensibles Ladeerlebnis oder weitere Aspekte handeln, die das Laden der Autobatterie komfortabler und effizienter gestalten.
Elektrizität und Wasserstoff werden dominieren
In den nächsten 20 bis 30 Jahren werden laut Kurt alle Pkws in Europa vollelektrisch sein: - "Allein in den nächsten fünf Jahren werden Prognosen zufolge 40 Millionen Elektroautos in Europa verkauft werden. Das ist eine phänomenale Menge an Autos, weshalb ich fest an Elektroautos als zukünftiges Transportmittel der Menschen glaube."
Er betont den "Menschen", weil er glaubt, dass Wasserstoff die bessere Option für schwerere Fahrzeuge wie Frachter sein könnte. Kurts Blick in die Kristallkugel bringt viel Innovation zutage: "Ich denke, dass das induktive Laden, also die drahtlose Übertragung von Strom zwischen Haus und Auto, Realität wird. Außerdem glaube ich, dass es viel einfacher wird, für Strom individuelle Zahlmethoden zu finden, wenn man unterwegs auflädt. Weil das Ladegerät eines Tages automatisch den Besitzer eines jeweiligen Autos erkennen kann. Das Aufladen muss einfacher und leicht zugänglich werden. Es ist wichtig, das Tempo der Mobilitätswende beizubehalten. Zaptec wird sein Know-how und seine Technologie einsetzen, um dazu beizutragen."
Das gilt auch für Tibber ⚡️
📸 Line Owren