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Was hat meine Flexibilität mit smartem Stromverbrauch zu tun?

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In der Energiekrise steht die elektrische Infrastruktur auf Messers Schneide. Doch so düster ist die Zukunft gar nicht. Denn es gibt Maßnahmen, die jede:r Einzelne ergreifen kann, um diesen Winter Stromausfälle in Europa zu vermeiden und unsere Abhängigkeit von Gas zu verringern. Es hat etwas mit deiner Flexibilität zu tun 🤸♂️😉

Die globale Energiekrise und ihre Folgen

Was wir gerade erleben, bezeichnen manche als erste wirkliche Energiekrise in der Geschichte. Eine kurze Zusammenfassung, um das Ganze besser einordnen zu können: Fast die Hälfte aller 56 französischen Kernreaktoren ist oder war zeitweise außer Betrieb - viele davon aufgrund der Korrosion wichtiger Funktionselemente. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ging mit einem Energiekrieg einher, in dessen Verlauf Erdgas zur Waffe gemacht wurde. Zu allem Überfluss hat Europa die schlimmste Dürre seit 500 Jahren erlebt, was dazu geführt hat, dass der Füllstand von Wasserkraftreservoirs bedenklich niedrig war und in Teilen immer noch ist. Auch Flüsse können zum Teil nicht genutzt werden, um Brennstoffe wie Kohle zu den Kraftwerken zu transportieren. Die Liste ließe sich fortsetzen…

Was in den 1970er-Jahren die Ölkrise bedeutete, ist heute die weltweite Energiekrise in nie dagewesenen Ausmaß. Dieser perfekte Sturm hat Europa in die Knie gezwungen, sodass eine durchaus reale Gefahr von Stromausfällen in diesem Winter besteht. Die smarte Nutzung der Ressource Strom ist für die Gesellschaft deshalb so wichtig wie nie zuvor. Aber was bedeutet "smarter Stromverbrauch" eigentlich?

Smarter Stromverbrauch gleich flexibler Stromverbrauch?

Die oben genannten Faktoren haben die Strompreise in bedenkliche Höhen katapultiert. Der Großhandelspreis für Strom wird stündlich festgelegt. Wie bei den meisten Waren und Dienstleistungen ist er daran gebunden, wie sich das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage innerhalb der jeweiligen Zeiteinheit gestaltet. In Stunden mit hoher Nachfrage wird vermehrt Gas zur Stromerzeugung verwendet, um den Bedarf schneller decken zu können. Weil die Gaspreise aufgrund der politischen Lage durch die Decke geschossen sind, bedeutet dies, dass das Stromangebot in den entsprechenden Stunden ebenfalls wahnsinnig teuer ist. Ein extremes Beispiel dafür: Im August 2022 erreichte der Strompreis in Frankreich zeitweise 1000 €/MWh - mehr als das Zwanzigfache des Jahresdurchschnittspreises von vor zwei Jahren. Das entspricht einem Preis von über 50 € für einen Kaffee! 💎☕💎 🤗 

ABER nicht immer sind wir von zugeschaltetem Gas abgängig, um ausreichende Strommengen erzeugen zu können. Dann stehen genug andere Erzeugungsleistungen aus Wind-, Wasser-, Sonnen- oder Kernkraft bereit, um den Gesamtbedarf zu decken. In diesen Zeiten ist der Strompreis relativ niedrig. 

Ein Gedankenspiel

Lasst uns eine kleine Analogie bemühen: Du weißt, dass die Hotelpreise mitten in der Hauptsaison teuer sein werden im Vergleich zu anderen Zeiten im Jahr. Aber deine Kinder haben festgelegte Schulferien, weshalb ihr gezwungen seid, innerhalb von zwei bestimmten Wochen zu verreisen. Das ganze wird teuer, weil die Nachfrage in dieser Zeit hoch ist, während sich das Angebot an Hotels nicht auf magische Weise steigern lässt. Nun stell dir vor, du könntest deine Kinder stattdessen aus der Schule nehmen, wann immer du wolltest, und so jederzeit  in den Urlaub reisen. Wenn alles andere gleich bliebe (z.B. garantiert sonniges Wetter usw.), würde sich kein vernünftiger Mensch dazu entschließen, den doppelten Preis für den Urlaub zu zahlen. Ein paar Monate später, zur Nebensaison, könnte er schließlich mit der Hälfte des Preises rechnen.

(Nebenbei bemerkt: Ich schreibe diese Zeilen auf dem Rückweg aus einem mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt in Portugal in der Nebensaison im Oktober –was ich tun konnte, da ich eben keine Kinder habe 😉).

Die Wahl des Zeitpunkts, an dem du in den Urlaub fährst, hat einen großen Einfluss auf den Preis, den du zahlst. Beim Strom greift dasselbe Prinzip, zumindest wenn du einen stündlich dynamischen Tarif besitzt, mit dem du von den aktuellen Preisschwankungen am Markt profitieren kannst.  Der Trick dabei lautet, einen großen Teil des Stromverbrauchs mit geringem oder gar keinem Aufwand in die Nebensaison zu verlegen.

Die Wahl des Zeitpunkts, an dem du in den Urlaub fährst, hat einen großen Einfluss auf den Preis, den du zahlst. Beim Strom greift dasselbe Prinzip, zumindest wenn du einen stündlich dynamischen Tarif besitzt, mit dem du von den aktuellen Preisschwankungen am Markt profitieren kannst.  Der Trick dabei lautet, einen großen Teil des Stromverbrauchs mit geringem oder gar keinem Aufwand in die Nebensaison zu verlegen.

So verlagern täglich hunderttausende Tibber-Kund:innen Megawattstunden im dreistelligen Bereich von den kostenintensiven Spitzenzeiten in günstige Stunden, indem sie ihre Elektrofahrzeuge via Smart Charging-Funktion laden. Das kann momentan leicht bedeuten, dass sie einen Preis von nur 0,30 €/kWh statt 0,90 €/kWh wie zu Zeiten mit hohen Lastspitzen zahlen. In anderen Worten reduzieren sich die Ladekosten in der betreffenden Stunde um zwei Drittel! Wie Tibber-Kund:innen die Preisvolatilität zu ihrem Vorteil nutzen, ist in der nachstehenden Grafik deutlich zu erkennen. Sie zeigt, wie eine eine beachtliche Teilmenge unserer Kunden:innen das E-Auto in den niederpreisigen blauen Phasen auflädt und damit die Lastspitzen der orangefarbenen Preiskurve perfekt vermeidet. Im Wesentlichen wird der Ladevorgang von der teuersten (und ökologisch betrachtet schmutzigsten) Zeit gegen 19 Uhr auf die Mitte der Nacht verschoben, wo die Preise am niedrigsten sind.

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Um dir ein Gefühl für die Dimension der Hunderten von Megawattstunden zu geben: Sie entsprechen der gesamten elektrischen Leistung dieses gasbetriebenen Kraftwerks in den Niederlanden – gewaltig also! Und was es dich am Ende "kostet"? Du nimmst deinen Daumen und tippst auf eine kleine Schaltfläche in der Tibber App, um das intelligente Laden zu aktivieren. Von da an kümmert sich unser Algorithmus um den Rest. Und das ist auch schon alles. So “schwer” war es, die Verbrennung unnötiger Gasmengen zu stoppen und gleichzeitig deine Stromkosten zu senken. 

Das und die Möglichkeiten, deinen Gesamtverbrauch zu reduzieren, bündeln wir bei Tibber unter dem Begriff ⚡“smarten Stromverbrauch.”⚡

Eigene Vorteile nutzen und dennoch allen helfen

Die oben beschriebene Situation wird mit dem Begriff "Nachfrageflexibilität" umschrieben🤸. Nein, niemand verlangt von dir, Yoga zu machen. Der Begriff bezieht sich schlicht auf die Fähigkeit, einen Teil deines Stromverbrauchs ohne Abstriche hinsichtlich deines Komforts zu verlagern – in "Ferienzeiten außerhalb der Saison”. Das sind alles Stunden, in denen die Gasturbinen kein russisches Gas verbrennen müssen. Auch die automatisierte Einstellung des Geschirrspülers oder der Waschmaschine auf 02:00 Uhr morgens wären weitere Beispiel für eine solche Nachfrageflexibilität. 

Die Schlüsselworte lauten "ohne Einschnitte deines Komforts": Die Batterie deines E-Autos wird morgens dennoch voll, dein Haus so warm wie du es magst und du kannst immer noch Abendessen kochen, sobald du zuhause angekommen bist. Dennoch hast du mit kleinen Maßnahmen deine Stromrechnung gesenkt und einen direkten Beitrag zur jüngsten Verpflichtung der EU-Kommission geleistet, den Stromverbrauch während der Spitzenzeiten um 5 % zu senken, damit Europa in diesem Winter überhaupt eine Chance hat, Stromausfälle zu vermeiden. 

Ein weiterer schöner Effekt von flexiblem Stromverbrauch: Wir alle gewinnen. Was passiert, schließlich wenn genügend Menschen ihren Verbrauch weg von teuren Zeiten verlagern bzw. außerhalb der Hochsaison in den Urlaub fahren? Nun, aus den Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage wissen wir, dass der Preis sinken wird - für alle. Studien haben ergeben, dass eine Verringerung des Stromverbrauchs um 100 MWh während der ersten Septemberwochen in Südschweden zu einer Senkung des Spitzenpreises um 20 € geführt hat. Unsere lieben Tibber-Kund:innen haben also nicht nur ihre eigenen Kosten gesenkt, sondern auch die Energierechnung aller anderen Verbraucher:innen. Hinzu kommt die Risikominimierung für Stromausfälle sowie das Einsparen von teurem Gas (welches im tiefen Winter europaweit zum Heizen benötigt wird). Klopf dir als Kund:in also ruhig selbst auf die Schulter! 👏👏👏 

Doch warum wirkt sich das flexible Verbraucherverhalten in den nordischen Ländern darauf aus, wie viel Gas auf europäischem Festland verbrannt wird, und warum wirkt sich der Gaspreis in Europa umgekehrt auf den skandinavischen Raum aus? Der Grund dafür ist, dass das europäische Stromnetz zusammengeschaltet ist. Das ist auch gut so, denn auf diese Weise wird der internationale Stromhandel möglich. Zudem könnten die meisten Länder ihren Strombedarf in den Zeiten hoher Nachfrage nicht mit der eigenen Stromproduktion decken, sondern müssen Strom aus Nachbarländern importieren. Der perfekte Rahmen also, um sich in Solidarität zu üben. Denn wir sitzen buchstäblich alle in einem Boot.

Fazit

Lasst es uns so zusammenfassen: Damit wir in Europa diesen Winter (und am besten noch ein bisschen länger) überstehen, trage deinen Teil dazu bei, die drohende Klimakatastrophe zu vermeiden:

  • Ergreife Maßnahmen, um deinen Gesamtverbrauch zu reduzieren

  • Wenn du ihn noch nicht hast, kümmere dich um einen stündlich dynamischen Stromtarif (Die Voraussetzungen findest du hier.)

  • Nutze einen der vielen Features von Tibber wie Smart Charging oder Smart Heating, um deine Verbräuche automatisch in günstige Zeiten zu lenken. 

  • Setze den Timer für Spül- und Waschmaschine auf “Nebensaison”🏖️

Publiziert 17.11.2022
Jacob Dalton
Head of Trading
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