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Dynamisch, variabel, fix? Diese Stromtarife gibt es

Fixed/variable/dynamic - NL

Bis vor wenigen Jahren hatten deutsche Verbraucher:innen so gut wie keine Auswahlmöglichkeiten, wenn es um Stromtarife ging. Fixpreismodelle waren lange Zeit ihre einzige Option – und das unabhängig vom konkret gewählten Versorger. Allmählich ändert sich das. Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung des Energiemarktes, nicht zuletzt befeuert durch den politisch beschlossenen Smart Meter-Rollout, werden auch hierzulande alternative Tarifmodelle bekannt. Grund genug, einmal zu schauen, worin genau sie liegen – die Unterschiede zwischen fixen, variablen und dynamischen Stromtarifen.

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Strompreise: Welche Bestandteile sind fix, welche variabel?

Bevor es zu Verwirrungen kommt: jede Stromrechnung, unabhängig vom gewählten Tarifmodell, setzt sich anteilig aus fixen und variablen Faktoren zusammen. 

Variabler Verbrauchspreis

Variabel ist jener Kostenanteil, der abhängig von der verbrauchten Strommenge steigt oder fällt. Das schließt die Steuern mit ein, die auf jede verbrauchte Kilowattstunde erhoben werden und bundesweit gleich ausfallen: zum einen die Mehrwertsteuer von 19 %, zum anderen eine allgemeine Strompreissteuer von 2,05 ct/kWh (Stand: Mai 2023). Auch Umlagen, mit denen u.a. die notwendige Förderung der Erneuerbaren vorangetrieben werden, fließen in den Verbrauchspreis ein. On top kommen regional verschiedene Netznutzungsentgelte für die von den Betreibern bereitgestellte Infrastruktur. Sowie Konzessionsabgaben, mit denen Städte und Gemeinden finanzielle Entschädigung für das Verlegen von Leitungen in öffentlichen Bereichen erhalten. 

Fixe Monatskosten

Zum fixen Kostenanteil der Rechnung, jenem Anteil also, der unabhängig vom Verbrauch ist, gehören monatliche Netz- und Messstellengebühren. Mit ihnen wird die Kontrolle und Wartung von regionalen Zuleitungen und Stromzählern vergütet. Auch fix, in der jeweiligen Höhe aber den Anbietern selbst überlassen, sind monatliche Grundgebühren. Über sie werden organisatorische und technische Kosten innerhalb eines Unternehmens gedeckt, etwa für den Kundensupport oder die Rechnungsstellung. Bei Tibber beträgt diese Grundgebühr 5,99 € im Monat. Ein Preis, der deutlich unter dem der meisten anderen Anbieter liegt. 

(Alle Bestandteile deiner monatlichen Tibber-Rechnung findest du übrigens hier erklärt.)

Vorläufiges Fazit:

Am meisten sparen lässt sich, wer hätte es gedacht, über den Verbrauchspreis. Und das nicht, indem du einfach weniger Strom beziehst. Obwohl das natürlich nie verkehrt ist.😉

An den eingangs beschriebenen Steuern und Abgaben, die anteilig in den Verbrauchspreis einfließen, lässt sich logischerweise nicht rütteln. Als bundesweit verpflichtender Bestandteil machen sie im Durchschnitt gut die Hälfte des gesamten Verbrauchspreises aus. Doch hinzu kommt noch ein bei jedem Anbieter variierender Betrag, mit dem vor allem die Beschaffungskosten kompensiert werden. Also jene Kosten, die ein Lieferant für die eingekauften Energiemengen an der Europäischen Strombörse zahlt. Um wirtschaftlich zu bleiben, ist dieser Betrag bei Anbietern von klassischen Fixpreistarifen nicht deckungsgleich mit dem tatsächlichen Einkaufspreis – im Gegenteil. Warum die Einkaufpraxis an der Strombörse die Höhe deines Verbrauchspreises beeinflusst und welcher Tarif welche Vor- und Nachteile bietet, erklären wir im Folgenden genauer. 

Fixpreis-Tarife

Es ist das gängigste Tarifmodell in Deutschland. Und zwar mit Abstand. Wie der Name bereits sagt, ist das verlockende an dieser Variante das damit einhergehende Gefühl der Sicherheit. Denn bei Vertragsabschluss wird ein verbindlicher Kilowattstundenpreis festgelegt, der in der Regel auch für die gesamte Laufzeit bestehen bleibt – meistens sind das ein bis zwei Jahre.

Fixed tariff - NL

Möglich ist das, weil Fixpreis-Anbieter den Strom für ihre Kund:innen schon Jahre im Voraus am Terminmarkt einkaufen. Der Terminmarkt ist ein Teilmarkt der Europäischen Strombörse, an dem Belieferungen mit einer Vorlaufzeit von bis zu sechs Jahren abgewickelt werden. Dass es bei einer längeren Vorlaufzeit zu Fehlkalkulationen kommt, hat die Vergangenheit auch jenseits der Energiekrise von 2022 immer wieder gezeigt. Erhöht sich der Marktpreis nach dem Einkauf einer bestimmten Strommenge nämlich, etwa weil die Gesamtnachfrage steigt oder weil aufgrund von Lieferengpässen teure Energie aus fossilen Trägern zugeschaltet werden muss, müssen Anbieter den eingefahrenen Verlust irgendwie ausgleichen. 

Sie machen das, indem sie den Preis für Neuverträge erhöhen. Im manchen Fällen, etwa angesichts drohender Insolvenz, werden die Verbrauchspreise noch innerhalb einer laufenden Vertragsperiode erhöht. Es sei denn, du machst von deinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch. Logischerweise sorgt die Vertragsbindung dafür, dass Verbraucher:innen diese mitunter hohen Preisanpassungen dann für die gesamte Laufzeit zahlen. Sparmöglichkeiten, außer einer Reduzierung des eigenen Verbrauchs, gibt es in diesen Fällen also nicht. Und auch ein geringerer Strombezug macht sich bei Fixpreis-Tarifen erst versetzt bemerkbar. Gewöhnlicherweise wirst du bei diesem Modell nämlich jeden Monat für dieselbe kWh-Menge abgerechnet. Das Ganze nennt sich Abschlagszahlung und basiert auf deinem Vorjahresverbrauch, der durch 12 geteilt wird und so die Basis für eine monatlich gleichbleibende Rechnungssumme dient. Zum Jahresabschluss wird die jeweilige Differenz zum Abschlag beglichen – aber eben erst dann! Vorher wirst du auf deinem Konto keinen Unterschied spüren. Und auch wenn es nicht sein muss, kann eine Abschlagszahlung auch bedeuten, dass du bei höherem Realverbrauch am Ende draufzahlst, anstatt Geld zurückzubekommen.

Variable Tarife

Ein in Deutschland durchaus anzutreffendes Beispiel für zeitvariable Tarife ist das in Niedertarif- und Hochtarif-Phase (kurz: NT & HT) unterscheidende Modell. Was das bedeutet? Es bedeutet, dass du in bestimmten Stunden einen niedrigeren Verbrauchspreis zahlst als in anderen. Meist umfasst der Zeitraum des NT die Nachtstunden zwischen 22.00 und 6:00 Uhr. Solche Tarife nutzen daher vor allem Kund:innen mit Nachtspeicherheizung und setzen einen Zweitarifzähler voraus, der den Verbrauch auf zwei unabhängigen Zählwerken misst. Die Aufteilung in zwei Preisphasen bietet theoretisch Sparpotenziale, die auch andere Geräte als das Heizsystem umfasst. Der Verbrauchspreis schwankt jedoch nicht zusätzlich innerhalb der NT- oder HT-Phasen. Du hast im Prinzip also zwei Fixpreis-Tarife, zwischen denen je nach Uhrzeit hin und her geschaltet wird. Wirklich flexibel wirst du dadurch also nicht, zumal der HT oft deutlich höher angesetzt ist als sein nächtliches Gegenstück.

Variable tariff - NL

Darüber hinaus gibt es auch zeitvariable Tarife für reinen Haushaltsstrom. Hier richtet sich die Rechnungssumme nach den aktuelleren Entwicklungen des Strommarkts. In der Regel wirst du dabei zum durchschnittlichen Börsenstrompreis eines konkreten Monats abgerechnet. Bei manchen Anbietern benötigst du dafür ein intelligentes Messsystem (iMSys), gemeinhin Smart Meter genannt. Theoretisch reichen jedoch auch digitale oder analoge Zähler, weil von einer monatlich identischen Verbrauchsmenge ausgegangen wird, die dann mit dem aktuellen Monatsdurchschnitt multipliziert wird. Du zahlst also weniger, wenn der allgemeine Strompreis an der Börse besonders gering ausgefallen ist. Darüber hinaus hast du keine zusätzlichen Anreize, deinen Verbrauch individueller zu gestalten.

Anbieter zeitvariabler Tarife können dich unmittelbarer an den Schwankungen der Börse teilhaben lassen, weil sie ihre Mengen am Day-Ahead-Markt (EPEX Spot) kaufen. Wie der englische Name bereits verrät, ist das ein Teilmarkt der Strombörse, an dem Energiekontingente jeweils am Vortag eingekauft werden kann. Versorger, die hier agieren, sind deshalb nicht wie Fixpreis-Anbieter auf langfristige und dadurch fehleranfällige Kalkulationen angewiesen. Im Gegenteil bekommen sie die Realbedingungen des Marktgeschehens direkter mit. Steht etwa ein windiger und sonnenreicher Tag bevor, sodass der Netzanteil an günstigem Ökostrom besonders hoch ausfallen wird, ist der Einkaufspreis für den Strom entsprechend niedrig. Wie genau Stromangebot und Nachfrage die Priese beeinflussen, kannst du übrigens hier nachlesen. 

Dynamischer Tarife

Zeitvariabel ist jedoch nicht gleich dynamisch! Denn das wird ein Tarif erst, wenn die Strompreise nicht nur als monatlich gemittelter Durchschnittswert an dich weitergegeben werden. Sondern wenn du in jeder Stunde eines Tages nur das zahlst, was der Strom zu diesem Zeitpunkt tatsächlich an der Börse kostet (zzgl. der eingangs erwähnten Steuern und Abgaben). 

Tibber tariff - NL

Genau das ermöglicht Tibber. Denn Kund:innen mit Smart Meter können bei uns seit jeher stundengenau abgerechnet werden. In der Tibber App werden dir jeweils 24 Stunden im Voraus die Stundenpreise des Folgetages angezeigt. So kannst du deine Verbräuche gezielt in günstige Stunden legen und verbrauchst dieselben Mengen unmittelbar für kleineres Geld. Du sparst also nicht, indem du weniger, sondern vor allem effizienter verbrauchst.

Du hast dadurch weitaus mehr Sparpotenzial als bei den anderen Tarifmodellen. Vor allem, wenn du Großverbraucher wie Wärmepumpen oder E-Autos besitzt. Aber auch eine preisorientierte Nutzung anderer Haushaltsgeräte kann übers Jahr gesehen einen deutlichen Unterschied machen. Es stimmt zwar, dass du mit einem stündlich dynamischen Tarifmodell auch preisliche Hochphasen abbekommst. Studien zeigen jedoch, dass die miteinander verrechneten Hochs und Tiefs des Börsenkurses selbst in Krisenjahren einen Jahresdurchschnittspreis ergeben, der oft deutlich unter dem von Fixpreisanbietern liegt. Bei besonders smarter Ausnutzung der günstigen Stunden kannst du um zusätzliche 15 % unter den Werten der weniger effizienter Nutzer:innen landen. 

Weil Tibber dir immer die stundenaktuellen Börsenpreise weitergibt, erheben wir anders als andere Anbieter keinen zusätzlichen Aufschlag auf den Einkaufspreis. Deshalb findest du in unserer Aufschlüsselung des Verbrauchspreises neben den gängigen Steuern und Abgaben nur den Börsenstrompreis angegeben. Lediglich Umweltzertifikate kommen als weitere Beschaffungskosten zum allgemeinen Strompreis hinzu. Mit diesen können wir garantieren, ausschließlich Ökostrom zu kaufen. Anders ausgedrückt: Wir verdienen keinen einzigen Cent an deinem eigentlichen Verbrauch! Sondern lediglich an unserer Monatsgebühr sowie den Verkäufen über unseren Tibber Store. Weil deine Zählerstände via Smart Meter automatisch übermittelt werden, wirst du zudem immer verbrauchsgenau abgerechnet. Abschläge sind somit endgültig passé! Das gilt selbst, wenn du mit analogem Drehscheibenzähler Kund:in bei uns wirst. Dann können wir dich zwar nicht stündlich dynamisch abrechnen, sodass sich deine Verbräuche nicht gezielt in günstige Zeiten lenken lassen. Dennoch kannst du in der Tibber App einmal im Monat deine Zählerstände eintragen und entgehst so späteren Ausgleichszahlungen. Weil du damit ein ganzes Stück freier in deiner Verbrauchsoptimierung bist als bei anderen zeitvariablen Tarifen und zudem auf Analysen über deinen Strombezug zurückgreifen kannst, sprechen wir in diesem Fall von einer monatlich dynamischen Abrechnung.

Du siehst: Wenn du grüner, günstiger, flexibler (oder kurz: smarter!😉) verbrauchen willst, ist Tibber deine Wahl. 

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Publiziert 2.8.2023
Johannes Dreyer
Storyteller
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