Elektrisch fahren, Bares sparen dank THG-Quote
Wer ein E-Auto besitzt, bekommt ab diesem Jahr Geld für seine eingesparten CO2-Emissionen. Nichts anderes verbirgt sich hinter dem sperrigen Namen Treibhausgasminderungsquote – kurz THG-Quote. Was genau dahinter steckt und wie das Ganze funktioniert, erklären wir in diesem Artikel.
Das Sorgenkind der Energiewende: Der Verkehrssektor
Um die Energiewende in Deutschland erfolgreich voranzutreiben, müssen die CO2-Emissionen sinken. In manchen Bereichen können wir hier bereits auf vielversprechende Erfolge blicken. In der Energiewirtschaft konnte der CO2-Ausstoß bereits um 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 gesenkt werden.
Ein Blick auf den Verkehrssektor hingegen ernüchtert eher: Dort sind die Emissionen seit 1990 nahezu konstant geblieben. Die erste nennenswerte Reduzierung um 11,4 Prozent gab es laut Bundesumweltministerium im Jahr 2020 – ein Effekt des reduzierten Verkehrsaufkommens während der Covid-19-Pandemie.
Im bundesweiten Vergleich machte der Verkehrssektor laut Umweltbundesamt 2020 satte 27,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aus – fast genauso viel wie alle privaten Haushalte. Die Elektrifizierung des Verkehrs ist somit ein wichtiger Faktor zum Gelingen der Energiewende.
Ab 2022 können nun auch private Elektroauto-Besitzer:innen von der THG-Quote zur Senkung von Emissionen im Verkehrssektor profitieren. Für ihre eingesparten Emissionen sollen E-Fahrer:innen belohnt werden, indem sie diese als Quote offiziell registrieren.
Was genau ist eigentlich diese THG-Quote?
Die Treibhausgasminderungsquote – kurz THG-Quote – verpflichtet Unternehmen, die CO2-verursachende Kraftstoffe in Deutschland in Umlauf bringen, ihre Emissionen zu reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel Mineralölkonzerne oder Tankstellen. Wird diese Quote nicht erfüllt, wird eine Strafzahlung in Höhe der nicht eingesparten CO2-Menge in Tonnen fällig.
Die THG-Quote ist für jedes Jahr auf einen bestimmten Prozentsatz festgelegt und steigt jährlich an. Sie beträgt aktuell 6 Prozent und soll bis 2030 auf 25 Prozent angehoben werden. Das Ziel der THG-Quote ist damit die Minderung des CO2 -Ausstoßes, insbesondere für den Verkehrssektor. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es für die Unternehmen zwei Möglichkeiten:
Eigenständiges Senken der Emissionen: Verkauf emissionsarmer Kraftstoffe wie Biodiesel (B7) und Bioethanol (E10)
THG-Quotenhandel: Erwerb von Quotenmengen über Drittanbieter (bieten selbst nur emissionsarme oder -freie Kraftstoffe an) wie z. B. Ladesäulen- oder Biomethantankstellenbetreiber
Gerade die großen Mineralölkonzerne können die geforderten THG-Quoten nicht mehr eigenständig erfüllen und sind zunehmend auf den THG-Quotenhandel angewiesen.
Was bedeutet das jetzt für E-Auto-Fahrer:innen?
Bereits seit 2019 sind die CO2-Einsparungen von E-Fahrzeugen auf die THG-Quote anrechenbar. Das Problem bisher: Diejenigen, die in erster Linie zur Reduzierung der Emissionen beitragen – nämlich die E-Fahrer:innen selbst – haben davon bislang nichts gemerkt. Die durch das Laden an öffentlichen Ladepunkten entstehenden Quotenmengen sind im Besitz der jeweiligen Betreiber und werden auch von diesen gehandelt.
Seit dem 1.1.2022 sind nach der aktuellen Novellierung des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote ALLE Betreiber von Ladepunkten Eigentümer der entstehenden THG-Quote und damit auch berechtigt, diese weiterzuverkaufen. Das gilt ab sofort also auch für Besitzer einer privaten Ladestation zu Hause.
👉 Theoretisch kann damit jeder selbst die eigene THG-Quote beantragen. Realistisch ist das allerdings nicht. Die quotenverpflichteten Unternehmen kaufen die nötigen Quotenmengen nur im großen Stil. Daher gibt es inzwischen verschiedene Anbieter, welche die Quoten von Privatpersonen bündeln.
Tibber ist hier einer der ersten Anbieter, der seinen Service im Bereich Elektromobilität um die THG-Quote erweitert.
Die E-Fahrer-Prämie bei Tibber
Wenn du ein E-Auto besitzt, hilfst du aktiv dabei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dafür wirst du jetzt belohnt! In Zusammenarbeit mit Service E-Bonus registrieren wir dein Elektroauto und reichen deinen Antrag beim Umweltbundesamt ein. Dieser Prozess ist für dich komplett kostenfrei.
Mit dem Verkauf deiner Quote erhältst du einmalig ein 275 €. Diese bekommst du direkt ausgezahlt. Zukünftig kannst du die E-Fahrer-Prämie einmal jährlich erhalten – und das pro E-Auto.
Voraussetzungen:
Du bist eingetragener Halter eines batterieelektrischen Autos (BEV). Hybridfahrzeuge werden nicht berücksichtigt.
Du hast einen aktiven Tibber Stromvertrag.
Du registrierst deinen Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) bei uns.
Sobald der Fahrzeugschein hochgeladen ist, erledigen wir den Rest. Der Zeitpunkt der Auszahlung ist abhängig vom Zeitpunkt der Registrierung. Der gesamte Prozess wird voraussichtlich zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen.
Du hast bereits ein E-Auto und einen Tibber Stromvertrag? Super! Alles was du tun musst ist entweder eine Zaptec-Wallbox kaufen oder dein E-Auto direkt mit Tibber zu verbinden. Anschließend erhältst du automatisch eine Nachricht zur Registrierung.
Noch keinen Tibber Vertrag? Kein Problem! Die Anmeldung dauert nur wenige Minuten.
Kleiner Schönheitsfehler
Die Politik sendet mit der Erweiterung der THG-Quote ein wichtiges Signal an Verbraucher:innen. Sie erhalten klare Impulse für den Umstieg auf die Elektromobilität. Dennoch hat die neue Gesetzgebung aber leider einen kleinen Haken: Bisher gibt es keine Festlegung woher der Strom für das Laden des eigenen E-Autos kommen muss, um von der THG-Quote zu profitieren.
Tibber-Deutschland-Chefin Marion Nöldgen erklärt dazu: „Es wäre schön, hier in Zukunft noch nachzubessern. Wer sein E-Auto mit Strom aus fossilen Energieträgern belädt, schadet der Umwelt trotzdem. Deswegen haben wir beschlossen, die Einnahmen aus der THG-Quote direkt in den Stromrechnungen unserer Kunden zu berücksichtigen. So ist gewährleistet, dass die Einnahmen ausschließlich aus Ökostrom stammen”.
Von der Politik sollten außerdem zügiger die Rahmenbedingungen für Flexibilität geschaffen werden, damit Verbraucher:innen ihr E-Auto dann laden können, wenn besonders viel Grünstrom im Netz ist.
👉 Auch gut zu wissen: Wer seine Quote nicht über einen Anbieter registriert, nimmt dennoch indirekt am Quotenhandel teil: Die Bundesrepublik Deutschland behält es sich vor, am Jahresende die nicht bezogenen Quoten selbst an Quotengesellschaften zu verkaufen.
„Wir setzen uns lieber dafür ein, dass die Prämie direkt bei denen ankommt, die sich wirklich für eine smarte und nachhaltige Zukunft einsetzen”, so sagt Marion Nöldgen.