E-Auto zu Hause laden: Darum mit Wallbox
Benzin kommt von der Tankstelle, Strom aus der Steckdose. Doch wie landet der Strom am besten in deinem Auto? Worauf solltest du achten, wenn du dein Elektroauto zu Hause laden möchtest? Und wie kannst du dabei auch noch sparen? Wir haben das Wichtigste für dich zusammengefasst.
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Der Ausbau der Ladestruktur in Deutschland geht allmählich voran. Im Juli 2023 hatten fast 78.918 Normalladepunkte und 18.577 Schellladepunkte das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur abgeschlossen. Dennoch gibt es weiterhin viele Gegenden mit Nachholbedarf, vor allem im ländlichen Raum. Clevere E-Autobesitzer:innen, die ihren Stromer regelmäßig nutzen, fahren deshalb im doppelten Sinne besser, wenn sie die Batterie zu Hause mit Power versorgen. So sparst du unnötige Extrameilen zur nächsten Station und kannst das Vehikel laden, während es in der Garage oder unter dem Carportdach auf die nächste Tour wartet. Auch dabei will man möglichst flexibel bleiben und etwa für eine spontane Besorgung nicht eeeewig warten – Geduld und Spontanität vertragen sich schließlich nicht so gut! Das Laden über eine gewöhnliche Haushaltssteckdose ist allein aus diesem Grund die denkbar schlechteste Lösung. Bei einer Ladeleistung von 2,3 kW dauert das vollständige Aufladen gerne mal bis zu einem Tag und mehr.
Ladestation zu Hause: Mehr Power, weniger Warten
Wovon ist die Ladezeit abhängig und wie viel schneller geht das E-Auto-Laden zu Hause? Prinzipiell variieren die Ladezeiten je nach Akkukapazität der verbauten Batterie. Als grobe Faustregel lässt sich die benötigte Zeit mit der Formel Akkukapazität (kWh)÷Ladeleistung (kW) berechnen. Für die Standardausführung des Tesla Model 3, welches einen 60-kW-Akku besitzt, würde sich mit der Steckdose somit eine annähernde Aufpowerzeit von 26 Stunden (!) ergeben.
Einfacher und schneller geht es mit einer Wallbox. Sie bildet eine Schnittstelle zwischen Stromnetz und Akku, tankt die Batterie mit Wechselstrom auf und gibt nur Energie frei, wenn eine Verbindung zum Auto besteht. Sie ist zudem deutlich sicherer als das überhitzungsanfällige Laden via Standardsteckdose, bei dem es im schlimmsten Fall zu Kurzschlüssen und sogar Bränden kommen kann. Am gängigsten sind Wallboxen mit einer Ladeleistung von 11 kWh. Unser Beispiel-Tesla wäre damit in 5,45 Stunden voll geladen. Höhere Leistungen, die sich in der Spanne zwischen 12 und 22 kWh bewegen, müssen zuvor vom Netzbetreiber genehmigt werden.
Welche Ladestation ist die beste für dein E-Auto?
Wenn du noch auf der Suche nach einer geeigneten Ladestation bist, hilft dir unser Wallbox-Test, verschiedene Modelle im direkten Vergleich kennenzulernen.
Auf jeden Fall solltest du eine Ladestation wählen, die ideal zu deinen Gegebenheiten passt. Während viele Modelle über einen niedrigen Preis und Kompaktheit bestechen, bieten intelligente Boxen Features, mit denen sich auch ihre um bis zu 200 € höheren Anschaffungskosten schnell amortisiert haben. Dazu gehören etwa Smart Charging-Features (mehr dazu unten) oder die Anbindung an deine PV-Anlage, sodass du Überschussladen aktivieren kannst und so weniger Strom aus dem Netz beziehen musst.
Der richtige Platz zum Elektroauto zu Hause aufladen
Hast du dich für eine Ladestation entschieden, solltest du dich um den idealen Platz zum Laden kümmern. Sowohl Wallbox als auch Auto sollten gut zugänglich sein. Verschiedene Ladekabel überbrücken den Abstand zwischen Wand und Auto und sind bis zu 7,5 Meter lang. Neben Größe und technischen Rahmenbedingungen sollte dein Ladeplatz zudem einigermaßen vor Wind und Wetter geschützt sein. Doch nicht nur vor wechselhaften Umwelteinflüssen, auch vor unerwünschten Ladepiraten solltest du dich schützen. Aber mehr dazu später.
Mein Haus, mein E-Auto, meine Wallbox
Als Hausbesitzer:in kannst du auf deinem Grundstück (fast alles) machen, was du willst. Wenn du hingegen in einem Reihenhaus oder einer Eigentumswohnung wohnst und einen gemeinsamen Parkplatzbereich nutzt, musst du vor der Installation einer Wallbox die formelle Zustimmung der Eigentümergemeinschaft einholen. Das geht zum Glück recht einfach: In einem Brief oder einer kurzen E-Mail solltest du alle Parteien über deine Pläne informieren. Bei der nächsten Eigentümerversammlung kann dann darüber abgestimmt werden. Die guten Nachrichten dabei: Für eine Wallbox-Installation reicht eine einfache Mehrheit. Und bei einem festen Parkplatz darf die Anfrage später nicht abgelehnt werden. Wohnst du nicht in einer Eigentümergemeinschaft, brauchst du dir zumindest um diese Aspekte und den damit verbundenen Papierkram keine Gedanken machen. Doch in diesem wie im andern Fall gilt eine Sache unbedingt: Selber installieren darfst du eine Wallbox nicht. Da hierfür Starkstrom benötigt wird, muss eine Wallbox-Installation immer vom Profi gemacht werden.
Die liebe Nachbarschaft
Mit einigen Nachbar:innen versteht man sich immer besser als mit anderen. Mit manchen vielleicht sogar so gut, dass man die Wallbox teilen würde. Damit aus Ladefreundschaft nicht der nächste Nachbarschaftsstreit erwächst, sollten vorab einige grundlegenden Dinge geklärt werden. Der wahrscheinlich wichtigste Punkt dabei betrifft die Ladekosten. Hier solltet ihr euch von Anfang an einigen, wie sie aufgeteilt werden.
Dann bleibt eigentlich nur noch die Zugangskontrolle: Damit sich neben dir und deinen Nachbar:innen nicht weitere Leute an der Wallbox bedienen, solltest du sie sichern. Zum Beispiel mit einem RFID-Tag, der deine Wallbox ganz easy sperren und entsperren kann.
Der richtige Stromanbieter
Natürlich spielen auch laufende Kosten für die E-Auto-Ladestation zu Hause eine Rolle. Mit einem Elektroauto sparst du zwar Benzin, aber auch Strom will bezahlt werden. Für 100 km müssen in etwa 20 kWh aufgebracht werden. Je nachdem, wie viel du fährst, summiert sich das schnell. Damit du durch das heimische Laden deines Elektro-Autos nicht nur Komfort gewinnst, sondern dich zudem über sinkende Kosten freuen kannst, solltest du den Stromer immer dann laden, wenn der Strom besonders günstig ist. Mit Tibber und unseren flexiblen Strompreisen kannst du das einfach im Blick behalten. In der App werden die stundengenauen Strompreise angezeigt, sodass du loslegen kannst, sobald der Preis unten liegt. Noch einfacher geht das Ganze mit Smart Charging - hier übernimmt die Tibber App automatisch das An- und Ausschalten des Ladevorgangs. Du stellst dafür die gewünschte Abfahrtszeit in der App ein und dein E-Auto wird bis zur Abfahrt zu den günstigsten grünen Stunden aufgeladen. Wenn du eine PV-Anlage besitzt, wird’s sogar noch cleverer. Dann kannst du nämlich Solar Smart Charging aktivieren: Unser Algorithmus errechnet mithilfe der Wettervorhersage 24 Stunden im Voraus, wann die Stromgewinnung der Solarzellen deinen durchschnittlichen Bedarf überschreiten wird. Und schiebt die Ladezeiten in den entsprechenden Zeitraum.