Thermostat einstellen: Immer die richtige Raumtemperatur
Ein Heizungsthermostat richtig einzustellen, ist nicht schwer. Dennoch wissen die wenigsten Menschen, was es dabei zu beachten gilt, und welche Varianten des hilfreichen Wärmergulators existieren. Wir erklären es schnell und einfach. Damit es in den eigenen vier Wänden schön cosy ist, ohne Energie zu vergeuden.
Perfekte Wärme gefunden? Dann halten, bitte!🌡️
Seit Ende der 1980er-Jahre sind Thermostate nicht mehr aus deutschen Haushalten wegzudenken. Denn zu dieser Zeit schrieb die sogenannte “Heizungsanlagenverordnung” das Aufrüsten von klassischen Hand- auf selbstregulierende Thermostatventile vor. Hintergrund war u.a. die historische Ölkrise von 1973, die Privatpersonen über lange Zeit nötigte, Abstriche hinsichtlich der heimischen Temperaturen zu machen.
Das Prinzip eines Thermostats ist leicht erklärt. Thermostate helfen uns, Energie zu sparen, indem sie die gewünschte Raumtemperatur halten. Für die meisten Menschen bewegt sich diese Idealtemperatur irgendwo zwischen 19 und 21 Grad Celsius. Hier offenbart sich auch gleich einer der häufigsten Handlungsfehler in vielen Haushalten. Und zwar in solchen mit älteren Heizkörpern, die über ein manuelles Thermostat, also die händisch drehbare Variante verfügen. Wir alle kennen diese Variante mit ihren am Handstück aufgeprägten Zahlen-Stufen. Die kleinste Ziffer, die 1, wärmt das Zimmer auf 12 Grad auf, für jede weitere Stufe kannst du jeweils 4 Grad addieren. Welcher Handlungs- bzw. Denkfehler damit einhergeht? Oft verspürt man den Impuls, kalte Räume möglichst schnell aufzuwärmen und dreht die Vorrichtung direkt bis zum Anschlag auf die höchste Stufe – in den meisten Fällen ist dies die Stufe 5. Tatsächlich bedeutet das aber, dass die Heizung nun bis auf ca. 28 Grad hochfährt und auf dieser hohen Gradzahl verharren wird. Es reicht also völlig aus, die Heizung auf die 3 zu drehen.
Drehen oder tippen? Vom manuellen bis zum smarten Thermostat
Viele Wege führen nach Rom, mehrere Thermostate zu einer muckelig warmen Wohnung. Das bereits erwähnte manuelle Thermostatventil einzustellen geht flott, ist aber auch fehleranfällig und vor allem weniger effizient als programmierbare oder gar smarte Thermostate.
Programmierbares Thermostat
Studien zufolge lassen sich mit programmierbaren Thermostaten gut 10 Prozent Heizkosten pro Jahr einsparen. Was der Unterschied ist? Programmierbare Thermostate messen die Temperatur im Gegensatz zu ihrem manuellen Pendant nicht mechanisch, sondern mittels eines elektronischen Fühlers. Und sorgen auf diese Weise für einen Angleich von Soll- und Ist-Zustand. Einstellen lässt sich die jeweils gewünschte Raumtemperatur mittels der Knöpfe, die sich direkt auf dem Ventil befinden. Achtung: Programmierbare Thermostate sind nicht mit jedem beliebigen Heizkörper kompatibel. Wenn du von mechanisch auf programmierbar wechseln willst, muss oft ein Adapter angebracht werden, damit das Gewinde greifen kann.
Raumthermostat
Dabei handelt es sich um einen zentraler Steuerkasten, der an der Wand angebracht wird und die Temperatur gleich mehrerer Heizkörper überwacht. Die analoge Variante kommt bei älteren Gasetagenheizungen zum Einsatz, die über ein Kabel mit der zentralen Steuereinheit verbunden sind. Oft lässt sich die analoge Variante auch ohne Internetverbindung zu einer digitalen Version aufrüsten. Sodass sich die Eingabe der Wunschtemperatur und Betriebszeiten detaillierter und vor allem einfacher regeln lässt.
Das Funk-Raumthermostat ist die (noch) modernere Version. Über Stellantriebe an den Heizkörpern empfängt ein Raumthermostat die aktuellen Temperaturdaten und tariert so die richtige Zimmerwärme aus. Auf jeden Fall sind Raumthermostate beim Messen am genauesten. Bei Modellen, welche die Temperatur direkt am Heizkörper ermitteln, kann es aufgrund rumstehender Objekten oder der bodennahen Positionierung zu Abweichungen kommen. Das Funk-Thermostat ist in dieser Hinsicht präziser. Außerdem verfügen viele Modelle über Tür- bzw. Fenster-Kontakte. Sobald Fenster oder Türen geöffnet wurden, regelt das Thermostat die Heizung automatisch herunter.
Smartes Thermostat
Noch mehr Komfort und Nachhaltigkeit geht immer. Mit smarten Thermostaten kombinierst du intuitive Steuermöglichkeiten mit örtlicher Freiheit. Per WLAN kannst du von überall auf dein heimisches Setup zurückgreifen und stets für optimal temperierte Räumlichkeiten sorgen. Ideal für Menschen, die oft reisen, aber immer wieder in ein gemütliches Zuhause zurückkehren wollen. Wenn du elektrisch heizt und einen dynamischen Tarif von Tibber hast, kannst du dabei sogar von den schwankenden Börsenstrompreisen profitieren.
Mehr zum Thema "Smart Heizen" und den damit verbundenen Benefits liest du hier.
Zum Schluss noch ein paar schnelle Hinweise
Über Nacht solltest du generell eine niedrigere Standardtemperatur etablieren. Denn: Je höher die Temperatur in deinem Wohnraum ausfällt, desto mehr Wärme kann auch nach draußen entweichen. Das gilt vor allem für schlecht gedämmte Altbauten. Regelst du die Gradzahl nach unten, verringern sich deshalb auch die verlorene Energie und die damit verbundenen Mehrkosten.
Für längere Abwesenheiten und Kurztrips solltest du deine Thermostate auf 16 Grad herunterregeln. So dauert es nicht zu lange, bis du nach Rückkehr wieder auf deine Wunschwärme kommst. Und dennoch sparst du Energie und Kosten ein. Ist dein Haus oder deine Wohnung gut gedämmt, kannst du diesen Kniff meist aussparen. Die Absenkung würde sich ohnehin erst nach geraumer Zeit bemerkbar machen.
Senke die Temperatur nie zu sehr, da ansonsten Schimmelrisiko besteht. Und das will nun wirklich niemand! 😱
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