Wärmepumpe: Kosten für die nachhaltige Heizalternative
Fast jeder zweite Haushalt in Deutschland heizt mit Gas. Regenerative Heizsysteme, vor allem in Form von Wärmepumpen, gewinnen jedoch zunehmend an Beliebtheit. Zum einen, weil sie auf lange Sicht einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der allgemeinen CO2-Emissionen leisten, zum anderen, weil sich ihre kostspielige Anschaffung oft binnen weniger Jahre amortisiert hat. Jetzt, da die Preise für Erdgas in die Höhe schießen, fragst du dich vielleicht nach den Kosten, die eine Wärmepumpeninstallation mit sich bringt. Wir haben die wichtigsten Infos in diesem Artikel für dich aufgeführt.
Kurzer Schritt zurück, bevor es nach vorne geht
Du kannst diesen Teil überspringen, wenn du ohnehin weißt, dass du eine Wärmepumpe willst.😉 Damit alle Leser:innen auf gleichem Stand sind, möchten wir den Mechanismus des umweltfreundlichen Heizsystems noch einmal in Kürze erläutern, bevor wir uns auf die Kosten konzentrieren.
Eine Wärmepumpe nutzt kostenfreie Energie aus ihrer natürlichen Umgebung. Je nach Art der Wärmepumpe wird die Energie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gezogen. Egal welche regenerative Quelle angezapft wird, in allen Fällen wird die angesaugte Wärmeenergie mittels eines strombetriebenen Mechanismus zusätzlich aufgewärmt. Den aufzuwendenden Betriebsstrom setzen Wärmepumpen dabei äußerst effizient ein. Stimmen, die angesichts steigender Stromkosten vom nächsten Finanzloch ohne Boden reden, wissen oft nicht, dass bereits mit einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Grad zusätzlicher Wärme aus der Umgebung gewonnen werden. Besitzer:innen, die ihre Wärmepumpe mit Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage speisen, heizen meistens sogar komplett CO2-neutral.
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Wärmepumpe auch für den Altbau eine Option?
Während Wärmepumpen bei Neubauten bereits zum neuen Standard geworden sind, bleibt das Nachrüsten alter Häuser diskutabel und sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Grundsätzlich ist es möglich und oft sinnvoll, Bestandsgebäude klimafreundlicher zu gestalten. Nicht selten muss die Installation aber mit einer umfangreichen Sanierung einhergehen.
Gründe dafür? Bei vielen alten Häusern pfeift wortwörtlich der Wind durchs Gebälk. Doch eine gute Dämmung bleibt Voraussetzung für eine Wärmepumpe. Und das sowohl in Hinblick auf Dach und Fassadenstruktur als auch Fenster und Türen. Je weniger Wärmeverluste drohen, desto wirtschaftlicher läuft die regenerative Heizvorrichtung schließlich. Was den Preis für das Wärmepumpen-Upgrade zudem in die Höhe schnellen lässt, ist eine zu hohe Vorlauftemperatur. Diese sollte unter 50 Grad liegen, wofür ein ggf. ein großflächiger Verteiler, also eine Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung integriert werden muss.
Um die Tauglichkeit des Gebäudes einzuschätzen, muss im Vorfeld eine Heizlastberechnung von fachkundigem Personal durchgeführt werden. Dabei wird die Heizleistung des Geräts für eine bestimmte Quadratmeterzahl überschlagen. Wenn die Last zu hoch ausfällt, muss die Dämmung optimiert und ggf. eine hybride Wärmepumpen-Lösung gefunden werden.
Ran ans Geld: Was kostet eine Wärmepumpe?
Heiße Preise für wohlige Wärme? Der Wärmepumpen-Preis hat es in der Tat in sich. Er setzt sich vornehmlich aus vier Kostenstellen zusammen: Anschaffung, Installation, Erschließung sowie laufender Betrieb. Letzterer ist aufs Jahr gerechnet jedoch deutlich preiswerter als die Betriebskosten einer Gasheizung.
Preismindernd sind auch die attraktiven Fördermöglichkeiten. Etwa die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die für die Modernisierung von Altbauten zwischen 35 und 45 Prozent der anfallenden Kosten übernimmt. Oder die KfW-Förderung für Energieeffizientes Bauen, für deren Bewilligung die Begleitung durch eine:n zertifizierte:n Energieberater:in Voraussetzung ist. Noch mehr rechnet sich das Ganze natürlich, wenn man sich die enorme Einsparung an CO2 vor Augen hält, die mit der Wärmepumpe einhergehen. Auch die Umwelt zahlt für fossile Heizquellen schließlich einen zu hohen Preis.
Das Ganze in Zahlen
Die Art der Wärmepumpe hängt stark mit dem Preis zusammen. Am günstigsten kommt man mit einer Luftwärmepumpe davon, weil hier die Erschließung entfällt. Zwischen 10.000 und 18.000 € kosten Anschaffung und Installation für ein Einfamilienhaus. Für eine Wasserwärmepumpe sind Kosten um die 15.000 bis 22.000 € zu erwarten, für die Erdwärme-Variante zwischen 14.000 und 22.000 €.
In allen Fällen kommen natürlich die Betriebskosten on top. Sie können anhand folgender Faktoren berechnet werden:
Gesamtwärmebedarf (kWh): Das ist die geschätzte Menge an Energie, die pro Jahr aufgewendet werden muss, um den Wohnraum angemessen zu temperieren.
Jahresarbeitszahl (JAZ): Die Anzahl an Kilowattstunden-Wärme, die mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie bereitgestellt werden kann.
Durchschnittlicher Strompreis (€)
Wenn alle Werte vorliegen, muss nur noch der Gesamtwärmebedarf durch die Jahresarbeitszahl geteilt werden und das Ergebnis mit dem Durchschnittspreis multipliziert werden. Schon hast du eine grobe Orientierung darüber, wie viel die laufende Wärmepumpe jährlich an Strom kostet. Ein Nachteil daran: Die faktische JAZ kann erst nach Inbetriebnahme ermittelt werden. Im Vorfeld muss auf geschätzte Werte zurückgegriffen werden.
Schon gewusst?
Wenn du eine Wärmepumpe hast, kannst du sie mit einem smarten Thermostat von Sensibo oder Ngenic über die Tibber-App steuern. Und so auch unterwegs für die passenden Temperaturen in den eigenen vier Wänden sorgen. Mehr zum Thema erfährst du in diesem Artikel.
Wenn du zudem von unserem stündlichen dynamischen Tarif profitieren möchtest, solltest du dich im Vorfeld informieren, ob dafür die richtigen Bedingungen gegeben sind. Oft ist es nämlich sinnvoll, das Gerät mit einem eigenen Stromzähler auszustatten, um von speziellen Wärmepumpen-Tarifen zu profitieren. Die Tibber-Abrechnung kann jedoch nur über einen Zähler erfolgen. Schreib uns gerne unter hello@tibber.com, wenn du erfahren möchtest, ob dein Setup mit unserem Angebot kompatibel ist.